Hilfe zur richtigen Zeit

Geschrieben am 24. November 2012 von

“Schöne” Aussicht

Das Wetter wird immer kälter und es regnet schon seit Tagen, und so sind wir ganz schön durchgefroren und teilweise nass, wenn wir abends im Motel ankommen. Der Erie-Canal-Trail führt zwar an ein paar schönen Ecken vorbei, aber die Natur hat den gleichen Reiz wie die kahlen Wälder in Deutschland um diese Jahreszeit. Irgendwann geht dann auch noch der schön ausgebaute Fahrradweg in einen matschigen Feldweg über und endet ein paar Meter weiter auf einem versumpften Feld. Also drehen wir um und wollen auf die Straße ausweichen, aber leider hat mein Fahrrad ausgerechnet jetzt einen Platten, der erst repariert werden muss. Also kümmert sich Albrecht um den matschverschmierten Reifen, den wir im kalten Wasser des Kanals waschen und so auch das Loch entdecken, das dann fachgerecht geflickt wird. Ich koche uns erst einmal einen Tee mit unserer letzten Portion Heet. Die ganze Aktion kostet uns über eine Stunde und danach sind wir endgültig durchgefroren.

Luxusbett

An diesem Tag sind wir das erste Mal auch nach Einbruch der Dunkelheit noch unterwegs. Trotzdem kommen wir wohlbehalten bei Patty und Larry an. Wir haben die beiden über Warm Showers, einem Internetportal für Tourenradler angeschrieben, auf dem Privatleute kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten und eine warme Dusche anbieten. Auf ihrem Profil hat jemand unsere heutigen Gastgeber als five-star-warm-shower beschrieben und so ist es dann auch. Wir haben ein eigenes Gästezimmer, ein eigenes Bad und alles wunderbar sauber und nett eingerichtet. Auf die Kissenbezüge unseres Bettes sind Fahrräder aufgedruckt und an der Wand hängt eine Pinnwand mit Fotos ehemaliger Gäste. Patty hat für uns alle Abendessen gekocht und so können wir die Strapazen des heutigen Tages in gemütlicher Runde hinter uns lassen.

Fahrradverladung in “unser” Mietauto

Am nächsten Morgen gibt es ein tolles, typisch amerikanisches Frühstück mit French fried toast mit Ahornsirup, einem riesigen Pott Kaffee und Donuts frisch aus der Bäckerei. Wir erzählen, dass wir wegen dem kalten Wetter eigentlich gar nicht mehr weiter mit dem Fahrrad fahren wollen, sondern lieber den Zug oder ein Mietauto zu den Niagarafällen nehmen würden. Patty hilft uns, ein Mietauto zu organisieren und fährt uns sogar zu der Entleihstation. Anschließend packen wir unsere Sachen und die Fahrräder gemeinsam ins Auto. Wir bedanken uns noch einmal und verabschieden uns herzlich von den beiden, bevor es für uns in Richtung Niagarafälle geht.

So endet unsere Fahrradtour nach 10 Tagen und 500 km in Rome und wir bewältigen das restliche Drittel der Strecke zu den Niagarafällen in 3 Stunden mit dem Auto.