Albrecht und Sabine reisen » Albrecht http://www.aus-reisen.de Ohne Flugzeug nach Kanada und um die Welt Tue, 24 Dec 2013 10:36:56 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.9.1 Im Reich der Mitte http://www.aus-reisen.de/2013/11/im-reich-der-mitte/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=im-reich-der-mitte http://www.aus-reisen.de/2013/11/im-reich-der-mitte/#comments Mon, 18 Nov 2013 20:50:07 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=3461 Weiterlesen »]]> Ankunft in China

Immer deutlicher zeichnen sich die Umrisse von Wolkenkratzern ab

Das Erste, was wir von China sehen, ist – nichts. Wir befinden uns gerade auf der Fährüberfahrt von Südkorea nach China und sind an Deck gegangen, um einen Blick auf die Skyline von Qingdao zu werfen. Gestern Abend sind wir in der Nähe von Seoul losgefahren und sollen an diesem Morgen in dieser Stadt, in der Sabine ein Jahr gelebt hat, ankommen. Verwundert versuchen wir in der grauen Wand vor uns, Land zu entdecken, denn wir sollen in fünfzehn Minuten ankommen und wir sehen nur Wasser um uns herum. Aber dann zeichnen sich in dem grauen Dunst immer deutlicher die Umrisse von Wolkenkratzern ab und plötzlich realisieren wir, es ist gar kein Nebel, es ist Smog! Herzlich willkommen in China.

Laoshan

Wir besteigen den Laoshan, ein beliebtes Naherholungsziel in Qingdao

In den nächsten Tagen ist die Luft schon viel besser, es riecht nicht mehr nach Kohle und Fabrikabgasen und wir trauen uns wieder, tief Luft zu holen. Wir schauen uns die Stadt an und und besteigen einen berühmten Berg, der etwas außerhalb liegt. Außerdem gehen wir einkaufen. Nach über einem Jahr auf Reisen hat sich unser Klamottenvorrat deutlich reduziert und so muss Ersatz her. Aber neue Anziehsachen zu finden, ist gar nicht leicht, denn Chinesen haben offensichtlich andere Körperproportionen als Europäer. So ist es unmöglich, für mich eine neue Jacke zu finden. Entweder passt die Jacke an den Schultern gut, dann ist sie aber viel zu breit und zu lang (Größe XXL), oder aber sie hat die richtige Länge, dann passen aber meine Schultern und Arme nicht mehr in die Jacke (Größe L). Ich wusste gar nicht, dass ich so ein Muskelpaket bin! Bei den Schuhen, werde ich aber fündig. In Deutschland trage ich normalerweise die Größe 43, hier muss ich Schuhe in Größe 46 kaufen. Dafür ist aber der Preis gesenkt, weil hier niemand solche riesigen Füße hat. Bei den Socken ist es genauso. Sabine muss sich neutral aussehende Männersocken kaufen und ich nehme wieder die größten Socken, die es gibt. Sie sind zum Glück dehnbar und so passen sie mir mehr oder weniger.

ICE in China

Die chinesische Version des ICEs

Unsere neuen Sachen verpacken wir gleich in unsere Rucksäcke, denn es geht schon wieder weiter. Wir verlassen Qingdao und fahren mit dem Zug nach Peking. Als wir am Bahnhof ankommen, gibt es eine kleine Überraschung. Am Bahnsteig steht ein ICE, besser gesagt die chinesische Variante eines deutschen ICE-Modells. Er basiert auf dem ICE der deutschen Bahn, ist aber etwas breiter. Dadurch passen fünf etwas schmalere Sitze in eine Reihe, was dann als dritte Klasse verkauft wird. Trotzdem fühlen wir uns aber wieder wie in Deutschland. Fast vergessen wir, dass wir in China sind, würden nicht arme Bauerndörfer mit 300 km/h an unserem Fenster vorbei rauschen und die Sicht immer trüber werden, je näher wir Peking kommen.

Die Luft in Peking ist katastrophal. Es herrscht die höchste Smogwarnstufe. Die ganze Stadt liegt in einem trüben Halbdunkel, da die Sonnenstrahlen nicht durch die Dunstglocke hindurch dringen können. Der feine Staub reizt unsere Nasen und Augen und wir werden von der verdreckten Luft ganz kurzatmig. Eine Zuflucht finden wir schließlich in einem etwas besseren Restaurant, in dem die Luft gefiltert wird. Froh, endlich wieder richtig durchatmen zu können, lassen wir uns ein Gericht schmecken, das nur in dieser Stadt so richtig authentisch ist: Peking Ente!

Lama-Tempel

Im Lama-Tempel zünden die Menschen Räucherstäbchen an

Nach zwei Tagen ist der Smog zum Glück verschwunden und wir können wieder unbeschwert durch die Straßen bummeln. Wir lassen uns etwas treiben und schauen uns den Lama-Tampel, also einen tibetisch-buddhistischen Tempel, an. Wir beobachten wie Räucherstäbchen in großen, mit Sand gefüllten Behälter vor sich hin rauchen und die Gläubigen davor niederknien. Wir bestaunen die goldenen Buddhastatuen und die schöne Architektur der Gebäude. So bleiben auch ein paar schöne Erinnerungen, als wir uns am nächsten Tag von diesem Land mit seinem unglaublichen Smog verabschieden.

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Heiße Erde 2 http://www.aus-reisen.de/2013/11/heisse-erde-2/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=heisse-erde-2 http://www.aus-reisen.de/2013/11/heisse-erde-2/#comments Sun, 03 Nov 2013 00:00:13 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=2521 Weiterlesen »]]> Wir sind neugierig geworden und möchten noch mehr über vulkanische Aktivitäten lernen. Die Vulkane am Rande der Kontinentalplatten haben wir im letzten Artikel beschrieben. Es gibt aber auch Vulkane inmitten einer Kontinentalplatte, die sogenannten Hotspots. Das sind Magmablasen, die geografisch immer an der gleichen Position bleiben, während die Kontinentalplatte sich langsam weiterschiebt. Eine solche möchten wir jetzt besichtigen.

Mini Vulkan

Mini-Vulkan im Craters of the Moon National Momument

Wir sind auf dem Weg zum Yellowstone Nationalpark, etwa 12 Autostunden von Portland entfernt. Damit die Fahrt nicht ganz zu langweilig ist, halten wir zwischendurch bei den „Craters of the Moon“ (Mondkratern) an. Es ist eine karge Gesteinslandschaft, die von den europäischen Entdeckern so genannt wurde, weil die schwarzen Felsen und die vielen runden Löcher sie an die Oberfläche des Mondes erinnerten. Tatsächlich ist diese Landschaft durch viele Vulkanausbrüche entstanden. Es ist eine Wüste aus Gestein und Geröll, in der es kaum Pflanzen gibt, da alles Wasser tief in dem porösen Gestein der Lava versickert. Wenn man die geschwungenen Linien in der Landschaft betrachtet, kann man sich sehr gut vorstellen, wie hier die heißen Lavaströme immer zäher und zäher wurde und schließlich erkalteten. Auch Mini-Vulkane sieht man hier. Wir schauen tief in die erkalteten Krater und stellen uns vor, wie hier fauchend glühende Lavabrocken meterhoch in den Himmel geschossen sind. Im Besucherzentrum erfahren wir, dass die Landschaft vor ca. 11 Millionen Jahren über dem Yellowstone Hotspot lag und so die ganzen Vulkane hier entstanden sind. Wir sind beeindruckt, liegt doch der Yellowstone Nationalpark mit seinem Yellowstone Hotspot noch 390 km weit weg.

Schon von weitem sehen wir die dampfenden heißen Quellen

Schon von weitem sehen wir den Wasserdampf der heißen Quellen

Der Yellowstone Hotspot ist eine 60 km lange und 35 km breite Magmablase. Ganz besonders an diesem Hotspot ist, dass es sich im Prinzip um einen riesigen Vulkan handelt einen sogenannten Supervulkan, der das letzte Mal vor ca. 640 000 Jahren ausgebrochen ist. Der Ausbruch war so gigantisch, dass die gesamte Erde für mehrere Jahre in eine dunkle Aschewolke gehüllt wurde. Davon ist jetzt allerdings nichts mehr zu sehen. Da sich die Kontinentalplatte weiterbewegt hat, die Magmablase aber an Ort und Stelle geblieben ist, breitet sich eine wunderschöne Landschaft aus Grasland, Hügeln und Wäldern vor unseren Augen aus. Die heiße Gefahr, die darunter schlummert, kann man an der Erdoberfläche nur an den heißen Quellen und Geysiren erkennen, die es hier überall gibt. Das Wasser der heißen Quellen sehen wir schon von weitem dampfend über der Prärie aufsteigen. Als wir näher herankommen, sehen wir, dass es in den Wasserbecken wie in einem Kochtopf brodelt. Da die Erdoberfläche hier teilweise so dünn ist, dass sie unter den Füßen der Besucher nachgeben würde, führt ein Bohlenweg zwischen den Quellen hindurch. So laufen wir durch die schwefelige Luft wie durch eine Hexenküche von einem Teich zum anderen. Wir bewundern die intensiv blaue Färbung des Wassers, das zu heiß für jegliche Lebewesen ist. Nur am Rand der Becken leben Bakterien, die ihnen eine typische Färbung geben, von Pastellfarben in beige und rosa über grün hin zu einem intensiven rot-braun. An einer anderen Stelle hören wir ein Fauchen, sodass wir denken, dass bald ein Geysir ausbricht, aber es ist nur Wasserdampf, der aus einem Loch in der Erde faucht. Nicht weit davon blubbert es in einem Schlammloch, in dem sich Gasblasen bilden, die dann spritzend zerplatzen. An einer anderen Stelle bilden die Bakterien kleine Mauern, sodass es so aussieht, als ob das Wasser über weiße Terrassen herab fließt.

Wir sind beeindruckt von dieser eigentümlichen Landschaft, die so anders ist, als alles, was wir kennen. Als wir aus dem Nationalpark heraus fahren, fällt der erste Schnee des Jahres. Es ist als ob er die heiße Erde, die wir hinter uns zurück lassen, abkühlen wollte. Alles in allem ein einmaliges Erlebnis, dass wir so schnell nicht wieder vergessen werden.

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Heiße Erde 1 http://www.aus-reisen.de/2013/10/heisse-erde-1/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=heisse-erde-1 http://www.aus-reisen.de/2013/10/heisse-erde-1/#comments Thu, 31 Oct 2013 00:00:42 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=2501 Weiterlesen »]]> Unser neuer Reiseabschnitt beginnt, wie so viele andere, mit einem Weckerklingeln um 4 Uhr morgens. Warum hat Reisen eigentlich immer mit zeitig aufstehen zu tun? Zwei Stunden später stehen wir im Bahnhof von Vancouver und reihen uns in die lange Schlange der warteten ein. Unsere Pässe werden von den US-Grenzbehörden überprüft und dann steigen wir in den Amtrakzug „Cascades“ ein. Mit ihm verlassen wir Kanada und fahren entlang der US-Westküste nach Portland im Bundesstaat Oregon. Auf der achtstündigen Fahrt erfreuen wir uns an der schönen Landschaft. Hohe Berge, einladende Pazifikstrände und dichte Wälder wechseln sich ab. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, ist, wie viel der Name „Cascades“ mit unseren nächsten Abenteuern zu tun hat. Der Zug durchfährt nämlich das Kaskadengebirge, das sich entlang der US-Westküste von Süd-Kanada bis Nordkalifornien erstreckt. Es ist entstanden, als die pazifische Kontinentalplatte mit der nordamerikanischen zusammengestoßen ist und das Land zusammen gestaucht hat. Auch heute noch verschieben sich diese Platten gegeneinander und sorgen somit für eine Reihe von vulkanischen Aktivitäten in dieser Region.

Mount Hood

Ausblick auf den Mount Hood

Mit einem Freund, der in Portland wohnt, erkunden wir in den nächsten zwei Wochen dieses Gebirge und lernen eine ganze Menge über Vulkane. Gleich zu Beginn schauen wir uns den Mount Hood an. Dieser schlafende Vulkan liegt etwa eine Autostunde von Portland entfernt und ist heute für seine Skipisten und Wanderwege bekannt. Da der letzte Ausbruch vor 200 Jahren war und er gerade nicht aktiv ist (keine Rauchwolken etc.), kann man ganz unbekümmert an ihm entlang wandern.

Ein richtiges Abenteuer erwartet uns, als wir in die Lavaröhre „Ape Cave“ hinabsteigen. Das ist eine Höhle, die vor 2000 Jahren durch einen Lavastrom entstanden ist. Der Strom selbst stammte von dem Ausbruch des auch heute noch aktiven Vulkans Mount St. Helen. Als die Lava erkaltete, bildete sich über ihr eine Gesteinskruste, unter der aber die Lava weiter floss und erst nach und nach auskühlte. Am Ende blieb ein natürlicher Tunnel übrig, durch den wir jetzt hindurch gehen wollen. Und wirklich sehen die Wände der Höhle aus, wie die eines zu Stein erstarrten Flussbettes und der Boden wie ein gefrorener Fluss, aber eben aus Stein. Bewaffnet mit mehreren Kopf- und einer Gaslampe suchen wir uns in absoluter Finsternis selbständig unseren Weg durch die knapp 4 km lange Röhre. Wir kraxeln über von der Decke gefallene Felsbrocken, hangeln uns an einem Seil eine hohe Felskante hinauf und setzen des öfteren Hände, Knie und Ellbogen ein, um uns durch enge Löcher zu zwängen. Nach knapp 3 Stunden Kletterei gelangen wir durch ein Loch in der Decke wieder glücklich und gesund ans Tageslicht.

Als wir die Strecke zurück zum Eingang diesmal überirdisch zurück legen, staunen wir, dass man hier oben so wenig von dem sieht, was da direkt unter unseren Füßen liegt. Wer weiß wie viele von diesen Röhren noch unentdeckt in dem Kaskadengebirge verborgen liegen?

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70 Stunden mit dem Bus durch Kanada – Tag 4 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-4/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-4 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-4/#comments Wed, 16 Oct 2013 00:00:01 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1961 Weiterlesen »]]> Unser Ziel - Vancouver

Unser Ziel – Vancouver

Wir haben es fast geschafft. Am Ende der dritten Nacht sollten wir nach 4800 km in Vancouver ankommen. Bisher waren die Nächte nicht so aufregend – bisher!


Dienstag, 2.45 Uhr ⇨ 1.45 Uhr, Kamloops, British Columbia, Stunden im Bus: 63

Mitten in der Nacht reißt uns der Busfahrer aus dem Schlaf. Wir machen Pause und der Bus wird gesäubert, also müssen alle aussteigen. Das gleiche Spiel haben wir tagsüber schon ein paar Mal mitgemacht, aber um drei Uhr morgens? Verschlafen tappen wir aus dem Bus. Dann sitzen wir in der Wartehalle und warten, dass uns der Bus wieder einlädt und wir weiterfahren. Immerhin können wir unsere Uhren das letzte Mal umstellen. Jetzt sind wir schon in der gleichen Zeitzone wie Vancouver.


Dienstag, 3.00 Uhr, Kamloops, British Columbia

Nach einer Stunde und fünfzehn Minuten in der Wartehalle geht unsere Fahrt weiter. Jetzt wird weiter geschlafen!


Dienstag, 6.10 Uhr, Langley, British Columbia, Stunden im Bus: 67

Stress im Bus! Ein Fahrgast und der Busfahrer geraten aneinander. Es geht um eine nicht gewährte Raucherpause und nun schreien sich beide an. Busfahrer:„Ich habe kein Problem mit dir, aber du mit mir, oder warum machst du mich von der Seite an!“. Fahrgast: „Nein, ich habe kein Problem mit dir, aber du mit mir, oder warum wolltest du ohne mich weiter fahren!“. Die Situation schaukelt sich immer weiter hoch. Als der Busfahrer seine letzte Karte ausspielt und mit der Polizei droht gibt der Fahrgast nach, schimpft aber leise weiter auf seinem Platz, der sich natürlich direkt neben unserem befindet. Auch während der Weiterfahrt liefern sich die beiden immer wieder wilde Wortgefechte. Wir wussten gar nicht, wie viele Schimpfwörter man in einen Satz einbauen kann.


Dienstag, 7.00 Uhr, Coquitlam, British Columbia, Stunden im Bus: 68

Der schimpfende Fahrgast ist vorzeitig ausgestiegen. Auch vor dem Bus ging das Geschreie weiter. Der Fahrgast wurde immer ungehaltener und als er sein Gepäck nicht bekommt (die Busfahrer öffnen grundsätzlich nicht die Gepäckklappen, bevor man am Ziel ist), drohte die ganz Situation zu eskalieren. Zum Glück verschwindet der Fahrgast dann aber und wir können förmlich hören, wie der ganze Bus aufatmet!


Dienstag, 7.25 Uhr, Vancouver, British Columbia, Stunden im Bus: 69*

Wir sind in Vanvouver angekommen

Wir sind in Vanvouver angekommen

Wir sind da! Eine Stunde zu früh fährt der Bus in die Greyhound-Station in Vancouver ein. Schon wird unser Gepäck ausgeladen und natürlich sind unsere Fahrräder nicht mit dabei.
Erst am Nachmittag werden sie mit einem anderen Bus ankommen und wir sollen morgen noch einmal wiederkommen, um sie abzuholen. Das passt uns sehr gut, denn wir haben auch so schon genug Gepäck zu schleppen. Wir hätten sie sowieso nicht von der Busstation mitnehmen können, weil gerade Berufsverkehr ist und Fahrräder im Skytrain (Hochbahn von Vancouver) zu diesen Zeiten verboten sind.


Dienstag, 12.25 Uhr, Vancouver, British Columbia

Als wir in unserer neuen Unterkunft ankommen, legen wir uns nur kurz auf das Bett, um zu entspannen … Als wir vier Stunden später aufwachen realisieren wir erstmal, wie müde wir eigentlich waren.


Am nächsten Tag holen wir unsere Fahrräder von der Busstation ab. Die Kartons haben ordentlich gelitten, aber die Rädern sind bis auf ein paar neue Kratzer heil geblieben. Mit ihnen als letzte Stücke unseres Gepäcks sind wir komplett in Vancouver angekommen. Auf einer Bank im Park genießen wir bei einem Stück Kirschkuchen den Ausblick auf die Skyline von Vancouver und lassen unsere Reise quer durch den Kontinent noch einmal Revue passieren.

* Wir waren vom Samstag 12.00 Uhr bis Dienstag 7.25 Uhr unterwegs. Mit den drei Stunden Zeitverschiebung sind das genau 69 h und 25 min.

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70 Stunden mit dem Bus durch Kanada – Tag 3 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-3/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-3 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-3/#comments Thu, 10 Oct 2013 00:00:24 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1921 Weiterlesen »]]> Wir sitzen bereits seit eineinhalb Tagen und zwei Nächten im Bus und haben schon die Hälfte der Strecke geschafft. Von Toronto aus, sind wir vorbei an den großen Seen, inzwischen bis mitten in die großen Ebenen gefahren. Am Ende dieses Tages soll uns der Bus bis zu den Rocky Mountains bringen.


Montag, 8.45 Uhr ⇨ 7.45 Uhr, Regina, Saskatchewan, Stunden im Bus: 44

Zieht da eine Stadt um?

Zieht da eine Stadt um?

Als wir aufwachen, stimmen unsere Uhren nicht mehr mit der Busuhr überein. In der Nacht müssen wir wohl wieder eine Zeitzonengrenze überquert haben. Nach einer ausgiebigen Morgenpause auf dem Busbahnhof in Regina, geht es weiter in Richtung Westen. Wir überholen mehrere Häuser, die auf Trucks auf dem Highway herum fahren. Zieht da eine Stadt um?


Montag, 13.35 Uhr, Walsh Junction, Alberta, Stunden im Bus: 50

Immer noch endlose Felder, soweit das Auge reicht. Und dahinter, die schwarzen Punkte, sind das Bisons? Wohl eher doch nur gewöhnliche Rinder.
Gerade hat uns der Busfahrer mitgeteilt, dass wir in Calgary, der nächsten großen Stadt, umsteigen müssen und nur fünf Minuten Zeit dafür haben. Komisch, laut unserem Plan sollte dieser Bus eigentlich bis Vancouver durchfahren. Und fünf Minuten ist schon ganz schön straff. Hoffentlich geht mit dem restlichen Gepäck, das sich unten im Bus befindet, alles klar.


Montag, 14.05 Uhr, Irgendwo in Alberta, Stunden im Bus: 51

Ein Unwetter zieht an. Blitze zucken, Regen prasselt auf das Dach, dicke Hagelkörner schlagen krachend gegen die Frontscheibe. Am Straßenrand stehen viele Autos mit Warnblinklicht und warten ab. Nicht so unser Bus, er rollt unaufhaltsam weiter gen Westen – Hoffentlich weiß der Busfahrer, was die Fensterscheiben aushalten.


Montag, 19.15 Uhr, Calgary, Alberta, Stunden im Bus: 56

Nach stundenlanger Fahrt durch Felder und Weiden tauchen plötzlich Häuser auf, eine Ampel steht an einer Kreuzung, der Verkehr wird dichter und dann sind wir in Calgary.
Der Bus hat einige Minuten heraus gefahren und so haben wir statt fünf Minuten, immerhin zehn Minuten Zeit zum Umsteigen. Also schnappen wir uns unser Handepäck und gehen zu Ausgang 11, wie uns der Busfahrer gesagt hat. Dort hängt tatsächlich auch ein Schild mit der Aufschrift “Vancouver”, bloß alle Leute warten an Bussteig 10. Also fragen wir nach und erfahren, dass der Bus wirklich an Steig 10 abfährt.
Fehlt nur noch unser Aufgabegepäck, das nach Auskunft des Busfahrers für uns umgeladen wird. Wir halten fleißig Ausschau. Auf einmal sehen wir unser Gepäck, wie es in den Bus nebenan eingeladen wird. Sofort steigt Albrecht aus und fragt einmal nach. Es stellt sich heraus, dass beide Busse nach Vancouver fahren sollen, und wir bei einer späteren Pause das Gepäck von dem einen Bus in den anderen umladen könnten. Das kommt uns alles sehr suspekt vor und wir bestehen darauf, dass unsere Rucksäcke im gleichen Bus fahren wie wir. Es gibt eine kleine Diskussion und nach einigem hin und her darf Albrecht die Gepäckstücke ausnahmsweise jetzt schon in den richtigen Bus tragen. Unsere Fahrräder haben wir nicht gesehen und hoffen einfach mal, dass sie früher oder später in Vancouver ankommen werden.


Montag, 19.20 Uhr, Kurz nach Calgary, Alberta, Stunden im Bus: 56

Rocky Mountains tauchen auf!

Majestätisch ragen die Gipfel der Rocky Mountains in den Himmel!

Die Rockys Mountains tauchen am Horizont auf, das erste Zeichen, dass wir uns der Westküste nähern!


Montag, 22.00 Uhr, West Louise Lodge, British Columbia, Stunden im Bus: 59

Wir sind in British Columbia und bei den Rocky Mountains angekommen! Tannenwälder erstrecken sich vor unseren Augen, immer wieder durchbrochen von Gebirgsbächen. Majestätisch ragen dahinter die schneebedeckten Gipfel empor. Wir schauen staunend aus dem Fenster, bis es zu dunkel wird. So beginnt unsere dritte und letzte Nacht im Bus.

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70 Stunden mit dem Bus durch Kanada – Tag 2 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-2/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-2 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-2/#comments Fri, 04 Oct 2013 00:00:06 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1871 Weiterlesen »]]> Und weiter geht es auf unserer Busfahrt von Toronto nach Vancouver, quer durch Kanada. Nachdem wir am ersten Tag  Toronto hinter uns gelassen haben, werden wir jetzt am Lake Superior (Oberer See) entlang fahren, bis wir die Großen Ebenen (Prärien) erreichen.


Sonntag, 7.35 Uhr, Nipigon, Ontario, Stunden im Bus: 19

Unser Greyhoundbus - im Anhänger sind die Fahrradboxen verstaut

Unser Greyhoundbus – im Anhänger sind die Fahrradboxen verstaut

„Guten Morgen Tag 2 im Bus.“ Der Bus rüttelt uns wach. Überrascht schauen wir uns an „Wir konnten tatsächlich schlafen!“ In der Nacht haben wir zwar ein paar Mal angehalten und wir haben jetzt eine Busfahrerin anstelle eines Busfahrers, aber davon haben wir kaum etwas mitbekommen. Gut gepolstert mit unseren zwei Kopfkissen war es gar nicht so unbequem in den Sitzen zu schlafen.
Als wir aufwachen ist es wieder hell draußen. Wir sind immer noch in Ontario und fahren am Nordufer des Lake Superior (Oberer See) entlang, dem nördlichsten der fünf großen Seen. Der nächste Halt soll Thunder Bay sein, die letzte große Stadt an den großen Seen auf unserem Weg gen Westen.


Sonntag, 10.30 Uhr ⇨ 9.30 Uhr, Thunder Bay, Ontario, Stunden im Bus: 22

Die Busfahrerin gibt die Zeitumstellung bekannt. Zwischen Toronto und Vancouver sind es drei Stunden Zeitunterschied. Wir werden also noch zwei weitere Zeitzonen auf unserem Weg passieren.


Sonntag, 11.35 Uhr, Ignace, Ontario, Stunden im Bus: 24

Jubiläum! Wir sitzen seit 24 Stunden im Bus. Alle negativen Befürchtungen sind nicht eingetreten. Wir sind fit, halbwegs ausgeschlafen und freuen uns, aus dem Fenster zu schauen und die sich langsam verändernde Landschaft zu beobachten. Wir machen regelmäßig Pause und können uns so die Beine vertreten und die Toiletten in den Busstationen benutzen. Langsam ersehnen wir uns aber eine Duschmöglichkeit oder wenigstens eine Waschmöglichkeit. Heute Abend haben wir eine sechsstündige Umstiegspause, in der wir den Bus wechseln und wir hoffen, uns dann etwas ausgiebiger frisch machen zu können.


Sonntag, 17.30 Uhr, Ste Anne Junction, Manitoba, Stunden im Bus: 29

Weite Ebenen breiten sich vor unseren Augen aus.

Weite Ebenen breiten sich vor unseren Augen aus.

In den letzten Stunden ist nicht viel passiert. Wir fahren einfach nur Stunde um Stunde geradeaus. Das Land ist immer flacher geworden und plötzlich hören die Bäume am Straßenrand auf. Endlose Felder breiten sich nun vor unseren Augen aus.


Sonntag, 18.00 Uhr, Winnipeg, Manitoba

Wir sind endlich in Winnipeg angekommen. Hier müssen wir mitsamt unseren Reiserucksäcken umsteigen und knapp sechs Stunden auf den nächsten Bus warten. Leider gibt es hier keine Duschmöglichkeiten, aber immerhin eine einzelne, abschließbare “Familientoilette” inklusive Waschbecken im gleichen Raum. So machen wir das Beste daraus und genehmigen uns eine „Waschbeckendusche“.
Frisch geduscht und mit frischen Klamotten lässt es sich doch viel besser warten.


Sonntag, 22.45 Uhr, Winnipeg, Manitoba

Warten auf den Bus ist schlimmer als warten im Bus. In einer gespenstischen Wartehalle mitten in einem Industriegebiet sitzen wir auf weißen und blauen Plastikstühlen. Wir sind müde und haben keine Lust zu gar nichts. Im Bus haben wir wenigstens das Gefühl voran zu kommen, aber hier vergehen die Minuten, ohne dass etwas passiert. Nur ein paar Greyhound-Mitarbeiter laden Gepäckstücke um. Wir entdecken einen unserer Fahrradkartons und uns schwant nichts Gutes, als wir sehen, wie ramponiert er jetzt schon ist.


Sonntag, 23.30 Uhr, Winnipeg, Manitoba

Unser Fahrradkarton wird umgeladen

Einer unserer Fahrradkartons sieht schon beim ersten Umladen sehr ramponiert aus

Endlich wird unser Bus ausgerufen. Bevor wir einsteigen können, müssen alle Passagiere eine Sicherheitskontrolle durchlaufen. Wir müssen Messer und Scheren aus dem Handgepäck auspacken und dem Kontrolleur dabei helfen, unsere Fahrradtaschen zu öffnen, weil er etwas ratlos vor den ihm unbekannten Verschlüssen steht. Zu den Online-Tickets müssen wir auf einmal auch unsere Ausweise vorzeigen, die wir glücklicherweise griffbereit im Handgepäck verstaut haben. Erst danach dürfen wir überhaupt durch die Glastür zu dem Bus gehen. Obwohl es striktere Kontrollen gibt, läuft alles sehr viel organisierter, stressfreier und angenehmer ab, als wir es in Toronto erlebt haben. Dort herrschen chaotische Verhältnisse. Die Leute müssen in einer langen Schlange mitten zwischen den Bussen warten und ein bis maximal zwei Angestellte sortieren das Aufgabegepäck in den Bus, diskutieren mit den Leuten über die erlaubte Gepäckmenge und werfen nebenbei einen kurzen Blick auf die Tickets. Von Sicherheitskontrolle keine Spur, wir wussten nicht einmal, dass Messer usw. im Greyhound-Bus verboten sind.


Sonntag, 23.40 Uhr, Winnipeg, Manitoba, Stunden im Bus: 35

Endlich geht unsere Fart weiter. Während wir schlafen, bringt uns der Bus mit jedem Kilometer ein Stückchen näher an Vancouver heran.

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Über die Indianer http://www.aus-reisen.de/2013/09/ueber-die-indianer/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=ueber-die-indianer http://www.aus-reisen.de/2013/09/ueber-die-indianer/#comments Sat, 21 Sep 2013 06:44:16 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1229 Weiterlesen »]]> Ein schwieriges Thema sind in Kanada die indianischen Ureinwohner. Die typischen Indianerkriege wie in den USA gab es nie. Stattdessen wurde die indianische Bevölkerung schon vor dem Beginn der massiven Besiedlung durch eingeschleppte Krankheiten und Streitigkeiten zwischen den einzelnen Stämmen dezimiert. Die Zurückdrängung der Indianer war ein schleichender Prozess, der in den Museen und auf den Geschichtstafeln zu historischen Bauten, die wir besucht haben, nur selten erwähnt wird. Doch obwohl die Geschichte Kanadas mit der ersten Besiedelung durch die Europäer Ende des 16. Jahrhunderts zu beginnen scheint, gab es ein Leben davor und so begeben wir uns auf Spurensuche.

Encampment Among The Islands Of Lake Huron

Indianerlager am Lake Huron, Paul Kane um 1850, Quelle

In Ottawa werden wir im „Museum of Civilisation“ fündig. Dort wird die ganze Weltgeschichte erzählt, zu der auch die Indianer gehören. In einer riesigen Halle sind verschiedene Totempfähle aufgestellt und ein indianisches Dorf ist nachgebaut. Wir lernen, dass es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Indianerstämmen im Westen, im Norden und im Osten Kanadas gibt. Die Totempfähle wurden von den Stämmen an der Westküste geschnitzt, um an bedeutende Personen, Vorkommnisse oder Geschichten zu erinnern. Im arktischen Norden leben die Inuit (Eskimos), die es schon vor mehr als fünfhundert Jahren verstanden haben, mit Kleidung aus Seehundfellen der Kälte zu trotzen und sich mit ihren kleinen Booten durch den Walfang das Überleben zu sichern. In den großen Ebenen östlich der Rocky Mountains haben viele nomadische Stämme gelebt, die auf ihren Wanderungen die typischen Zelte, die Tipis, mitgenommen haben. Interessant ist auch die Ausstellung darüber, wie sich das Zusammenleben zwischen den Ureinwohnern und den kanadischen Siedlern entwickelt hat, wie die Indianer Reservate zum Leben zugewiesen bekommen haben, ihre Sprache und Kultur zeitweilig verboten wurde und ihre Kinder in internatartigen Schulen zu „zivilisierten“ Menschen erzogen wurden.

Heute soll es in Kanada 632 verschiedene indianische Völker geben, die alle eine andere Kultur haben. Doch wo kann man als interessierter Tourist diese Menschen und ihre Kultur kennenlernen, wenn die meisten Reservate so weit abseits liegen?

Indianerverkaufstand

An den vielen Buden gibt es alle möglichen Dinge zu kaufen.

Für uns findet die erste Begegnung neun Monate nach unserer Einreise in Kanada statt. Wir besuchen ein Powwow. Ein Powwow ist ein Fest, bei dem sich verschiedene Indianervölker und Nicht-Indianer treffen, um zusammen zu tanzen, zu singen und die alte Kultur zu pflegen bzw. kennen zu lernen. Heutige Indianer leben natürlich nicht mehr in Tipis oder anderen Behausungen, sondern in normalen Häusern und kommen mit normalen Autos angefahren. Das Powwow, zu dem wir fahren, findet in einem Indianer-Reservat 2 h südwestlich von Toronto statt. In dem Reservat leben die Six Nations of the Grand River (Sechs Nationen des großen Flusses). Es ist ein Bündnis von sechs verschiedenen Indianerstämmen (die Mohawk, Oneida, Cayuga, Seneca, Onondaga und die Tuscarora), die sich während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges mit den Briten verbündet haben. Das Powwow ist das größtes Ereignis in dem Revervat, zu dem auch Indianer aus anderen Regionen Kanadas und den USA anreisen. Im Prinzip ist es ein Volksfest mit vielen Buden, an denen Fellmützen, Mokassins, Spielzeug, Perlenschmuck, Decken mit indianischen Mustern und vieles andere verkauft wird. In der Mitte gibt es einen großen Verstanstalungsplatz, auf dem Tanz- und Singwettbewerbe ausgetragen werden. Dort versammeln wir uns mit den anderen Besuchern, um die feierliche Zeremonie mitzuerleben, mit der das Powwow eröffnet wird. Der Sprecher, der uns durch das Programm führt, stellt die verschiedenen Musikgruppen vor, die die Tänze mit ihren Trommeln begleiten werden. Eine davon, die Eastern Eagle (Adler des Ostens), sind extra von der 1800 km entfernten Atlantikküste angereist. Sie sitzen im Kreis um eine große Trommel herum und schlagen einen Rythmus, den sie mit hohen, rhythmischen Gesang begleiten. Für unsere Ohren hört sich die Musik allerdings etwas gewöhnungsbedürftig an.

Nachdem alle Musikgruppen vorgestellt sind, spricht einer der Häuptlinge ein Gebet und dann ziehen tanzend viele wunderschön gekleidete Tänzer zu der Musik ein. Zusammen mit ihnen marschieren auch einige Kriegsveteranen der Stämme, die so für ihre Leistungen im Krieg geehrt werden. Die ganze Veranstaltung dauert ca. 1 Stunde, in der wir uns an der Farbenpracht der Kleider und den Tanzbewegungen kaum satt sehen können.

Als wir den Platz wieder verlassen kaufen wir uns noch einen Maisfladen, der hier als typisches Essen angeboten wird und freuen uns, dass wir diesen oft vernachlässigten Teil der kanadischen Kultur erleben konnten.

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Werkzeug, Pannen und Transport http://www.aus-reisen.de/2013/09/werkzeug-pannen-und-transport/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=werkzeug-pannen-und-transport http://www.aus-reisen.de/2013/09/werkzeug-pannen-und-transport/#comments Mon, 09 Sep 2013 05:53:13 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1304 Weiterlesen »]]> Als wir unsere große Reise im Oktober letzten Jahres vorbereiteten, stellte sich uns auch die Frage, was für Fahrradwerkzeug wir einpacken sollten. Gründe für die Benutzung von Fahrradwerkzeug gibt es genügend: Man kann einen Platten haben, Schrauben oder andere Fahrradteile können brechen oder man muss das Fahrrad für den Transport zerlegen. Also nahmen wir die wichtigsten Werkzeuge mit. Verschiedene Inbusschlüssel, einen 15er Maulschlüssel, einen Kettennieter, eine Wasserrohrzange, Flickzeug, Ersatzschlauch, Ersatzspeichen, verschiedene Schrauben, Kabelbinder und natürlich eine Luftpumpe. Wir stopften das Werkzeug ganz unten in die Packtasche, weil wir natürlich hofften es nie zu benötigen.

Fahrradpanne

Reifen flicken am Wegesrand

Diese Hoffnung wurde allerdings bald enttäuscht. Schon auf der Radtour von New York City in Richtung Toronto mussten wir einen Platten flicken. Außerdem hatten sich Sabines Fahrradständerschrauben so schrecklich verbogen, dass der Ständer fürchterlich wackelte und natürlich das Fahrrad nicht mehr halten konnte. Leider hatten wir genau diese Schrauben nicht dabei und waren froh im örtlichen Hardware Store (Metallwarenladen) immerhin nicht rostfreie metrische Ersatzschrauben kaufen zu können (nicht selbstverständlich, da in Nordamerika ein anderes Gewindesystem verwendet wird). Seitdem sind sie zwar kräftig verrostet, werden aber dafür nicht mehr locker und verbiegen sich nicht mehr. Auch während ich in Toronto gearbeitet habe, brauchte ich das Werkzeug um den Sommerreifen-Winterreifenwechsel und zurück durchzuführen.

Den vollen Nutzen des Werkzeugs lernten wir kennen, als wir zu der Radtour zur Farm in Quebec und zurück aufgebrochen sind. Da wir nicht von Toronto, sondern von Montreal mit dem Rad losfahren wollten, mussten wir natürlich die Räder nach Montreal transportieren. Aber Fahrräder innerhalb von Kanada zu transportieren, ist keine leichte Aufgabe. Sowohl im Zug, als auch im Bus (Greyhound) müssen sie größtenteils in Boxen verpackt und als Sondergepäck aufgegeben werden. Da uns der Zug zu teuer war, haben wir uns entschieden den Bus zu nehmen. Nach einem kurzen Telefonat wussten wir, dass man die Fahrradboxen direkt an der Busstation kaufen kann und in diversen Reiseblogs wurde berichtet, dass die Boxen wohl groß genug sind, um die Fahrräder ohne großes Auseinandernehmen herein zu packen. Als wir in der Busstation die Fahrradboxen bekommen merken wir schnell, dass sie viel zu klein sind! Neben dem Lenker drehen und Pedale abschrauben müssen wir noch das Vorderrad herausnehmen und den vorderen Gepäckträger abschrauben. Selbst damit passten die Räder nicht so richtig in die Boxen. Am Ende haben sich die Boxen kräftig verbogen und die Lenker schauten etwas aus den Kartons raus. Fahrräder mitten in einer belebten Busstation auseinander zu nehmen und dann noch gegen die Zeit (Die Abfahrtszeit des Busses rückte immer näher) war wirklich eine schweißtreibende Angelegenheit. Aber mir unserem Know-How und dem richtigen Werkzeug haben wir es schließlich geschafft.

Auch während der Radtouren von Montreal zur Farm und nach Montreal kam das Werkzeug leider viel zu oft zum Einsatz. So hatten wir noch drei weitere Platten, meine Kette ist einmal gerissen, Bremsblöcke mussten gewechselt werden und Schrauben wollten ständig nachgezogen werden. Gegen Ende der Radtour hatten wir wirklich genug von Reparaturen und Auseinanderschrauben. So entschieden wir uns für die Rückfahrt nach Toronto den einzigen Zug pro Tag zu nutzen, der über ein angehängtes Fahrradabteil verfügt, so dass wir die Fahrräder ganz bequem und ohne sie auseinander zu schrauben mitnehmen konnten.

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Urlaubspause http://www.aus-reisen.de/2013/08/urlaubspause/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=urlaubspause http://www.aus-reisen.de/2013/08/urlaubspause/#comments Sun, 04 Aug 2013 14:42:48 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1202 Weiterlesen »]]> Cups Cakes

Typisch amerikanische Cup Cakes

Nun ist es schon 2 1/2 Wochen her, dass wir den letzten Artikel veröffentlicht haben. Leider hatten wir in den letzten Wochen kaum Zeit, um uns um den Blog zu kümmern. Daher jetzt ein kleines Statusupdate, damit ihr euch auf die nächsten Einträge freuen könnt.

Wir sind nach 3 Wochen Arbeit von dem Bauernhof wieder mit dem Fahrrad zurück nach Montréal gefahren. Gerade sind wir mit Sabines Familie in einem Wohnmobil unterwegs, zeigen Ihnen den Osten Kanadas und die kulinarischen Spezialitäten Nord-Amerikas.

In ca. 2 Wochen wird es wieder chronologisch mit dem Blog weitergehen. In der Zwischenzeit wünschen wir allen Lesern eine schöne Urlaubs- und Sommerzeit!

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Notizen aus dem Leben http://www.aus-reisen.de/2013/06/notizen-aus-dem-leben/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=notizen-aus-dem-leben http://www.aus-reisen.de/2013/06/notizen-aus-dem-leben/#comments Tue, 11 Jun 2013 21:58:35 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1041 Weiterlesen »]]> Als wir vor 6 Monaten unser Zimmer in Toronto bezogen, meinte unser Vermieter, wenn Probleme auftreten, dann müsse man einfach darüber reden, um sie gemeinsam zu lösen. Also geben wir ihm brav Bescheid, wenn die Heizung im Winter nicht richtig funktioniert, ein Abflussrohr verstopft ist oder wir noch einen Tisch brauchen. Er kümmert sich jedes Mal sofort darum und im Gegenzug halten wir uns daran, dass wir keine elektrische Heizung verwenden sollen (wegen dem hohen Energieverbrauch), keinen Rohrreiniger in den Abfluss kippen sollen (altersschwache Rohre) oder keine heißen Sachen in den Kühlschrank stellen sollen (zu viel Kühlarbeit für den Kühlschrank).

So einfach lassen sich aber nicht alle Probleme aus der Welt schaffen. In dem Haus ist jedes Zimmer vermietet und so haben wir 10 Mitbewohner aus 6 verschiedenen Kulturen. Der chinesische Vermieter spricht nur sehr gebrochenes Englisch und manche Mitbewohner wollen oder können ihn nicht richtig verstehen. So hat er angefangen, überall im Haus Notizzettel zu verteilen, die passend angebracht, genaue Verhaltensregeln für die jeweilige Situation vorgeben.

So klebt an der Jalousie am Küchenfenster eine Erinnerung, abends das Küchenfenster abzudunkeln. Auf diese Weise können die Nachbarn, die keine Untermieter mögen, nicht erkennen, wie viele Leute sich Abends in der gemeinsamen Küche aufhalten. Über der Spüle klebt ein Zettel, der uns ermahnt, dass dreckige Teller und Schüsseln nicht in die Spüle gehören und an der Küchentür werden wir noch einmal daran erinnert, nach dem Kochen alles sauber zu machen. Am Karton für den Recyclingmüll befindet sich gleich eine ganze Skizze, damit auch jeder das System versteht. Der altersschwache Staubsauger, der allen zur Verfügung steht, bedarf einer ganz besonderen Behandlung. Deswegen ist an dem Staubsaugergriff gleich eine ganze Bedienungsanleitung befestigt. Und damit wirklich keine Missverständnisse auftreten, ist sie zur Sicherheit in Englisch und Chinesisch verfasst. Auch die Wohnungstür und die Waschmaschine kommen nicht ohne Bedien-Hinweise aus. Die Wohnungstür? – Ja, auch für sie gibt es einen Klebezettel zum richtigen Öffnen.

Nach einiger Zeit merken wir, dass nicht nur unser Vermieter mittels Zetteln kommuniziert. Als wir einmal in das Gemeinschafts-Badezimmer schauen (wir haben zum Glück unser eigenes), sehen wir über der Toilette ein Schild, das darauf hinweist, bitte den Urin neben der Toilette wegzumachen, wenn man nicht zielen kann.

Und was machen wir, als uns des öfteren ein unangenehmer Geruch im Treppenhaus auffällt? – Wir hängen kurzerhand ein großes Kiffen-Verboten-Schild an die Wand. Das hat zwar nur in Maßen gewirkt, aber zur Belustigung der ganzen Wohngemeinschaft beigetragen.

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